Sitzung des Gemeinderats der Stadtgemeinde Mödling am 16. Juni 2000

Die letzte Novellierung der Niederösterreichische Bauordnung entzieht den Anrainern immer mehr Mitspracherechte und gewährt im Gegenzug den Bauwerbern ein immer größeres Maß an Freiheit. Freiheit, die von einigen Bauwerbern durch geschickte Auslegung dazu genützt wird, die Zahl der zulässigen Geschoße zu vergrößern und das Bauvolumen über Gebühr zu maximieren.

Die Anrainer bleiben dabei auf der Strecke, ebenso wie die Öffentlichkeit. Für einen kurzfristigen Gewinn eines einzelnen Unternehmers muss eine Beeinträchtigung von Lebenqualität. Ortsbild und Wert der angrenzenden Liegenschaften für Jahrzehnte hingenommen werden.

Diese Vorfälle nehmen angesichts der schwindenden Baulandreserven in der Stadt und der hohen Bodenpreise, die eine optimierte Grundstücksverwertung begünstigen, immer mehr zu. Eine Reduktion der Auslegungsmöglichkeiten der Bauordnung durch definierte Bebauungsbestimmungen für alle Mödlinger Viertel würde zu einer größeren Rechtsicherheit führen.

Damit wird der Druck von der Baubehörde genommen, die Bauordung zugunsten von Bauträgern auszulegen und den Anrainern und der Öffentlichkeit mehr Sicherheit über Höhe und Umfang von Bauvorhaben in der Umgebung gegeben.

Der Gemeinderat möge daher folgendes beschließen:

Der Gemeinderat beauftragt den Baudirektor in Zusammenarbeit mit dem Raumordnungsausschuss mit dem Entwurf von Bebauungsbestimmungen

für alle Mödlinger Viertel, damit deren baulicher Charakter bestmöglich entfaltet und nachhaltig gesichert werde.

Ergebnis: Zuweisung an den Bauausschuss